Fotografinnen an der Front

Carolyn Cole, Ein von Einschüssen durchlöchertes Bild von Saddam Hussein wird von Salem Yuel übermalt. Symbole politischer Führer waren schon kurze Zeit nach Einnahme Bagdads durch US-amerikanische Truppen aus der Stadt verschwunden. Bagdad, Irak, 2003. © Carolyn Cole/Los Angeles Times

Die Ausstellung «Fotografinnen an der Front – Von Lee Miller bis Anja Niedringhaus» widmet sich der Bildberichterstattung aus internationalen Kriegen und Konflikten. Gezeigt werden rund 140 zwischen 1936 und 2011 entstandene Bilder von acht Fotojournalistinnen und Dokumentarfotografinnen.

In der Ausstellung zu sehen sind Fotos von Carolyn Cole (*1961), Françoise Demulder (1947–2008), Catherine Leroy (1944–2006), Susan Meiselas (*1948), Lee Miller (1907–1977), Anja Niedringhaus (1965–2014), Christine Spengler (*1945) und Gerda Taro (1910–1937).

In ihren Aufnahmen geben die Fotografinnen einen fragmentarischen Einblick in die komplexe Realität des Krieges, vom Spanischen Bürgerkrieg über den 2. Weltkrieg und den Vietnamkrieg, bis zu jüngeren internationalen Kriegsgeschehen im Balkan, in Afghanistan, Irak oder Libyen.

Die Positionen der acht Fotografinnen präsentieren verschiedene Zugänge zum Krieg und seinen Auswirkungen – von einer traditionellen Kriegsberichterstattung über eingebetteten Fotojournalismus bis hin zu innovativen Ansätzen sozialdokumentarischer Fotografie. Die gewählten Perspektiven bewegen sich dabei zwischen sachlicher Distanz und persönlicher Anteilnahme.

Die Ausstellung konzentriert sich auf weibliche Positionen. Sie verdeutlicht so die lange Tradition von in Krisengebieten tätigen Fotografinnen und bricht mit der weitläufigen Vorstellung, die Kriegsfotografie sei ein durchweg männlich besetztes Berufsfeld.