Fred Boissonnas und das Mittelmeer

Das Musee Rath in Genf zeigt das Werk von Fred Boissonnas (1858 – 1946). Im Mittelpunkt stehen Boissonnas Reisen in den Mittelmeerraum in den ersten dreissig Jahren des 20. Jahrhunderts.

Mit der neuen Ausstellung will das Museum ein aussergewöhnliches Werk, einen originellen künstlerischen Ansatz und eine liebenswerte Persönlichkeit aus der Geschichte Genfs zeigen. So beleuchtet die Ausstellung einen wenig bekannten aber entscheidenden Teil der Karriere von Fred Boissonnas: seine Reisen im Mittelmeerraum, von Griechenland bis Gibraltar, von Italien bis Ägypten.

Inspiriert vom Piktorialismus, zu deren Hauptvertretern Fred Boissonnas in den 1890er Jahren in Europa gehörte, suchte der Fotograf bald nach anderen Wegen, um die Fotografie als eigenständige Kunstform zu positionieren. Diese neue Ausstellung zeigt, wie sehr seine Reisen im Mittelmeerraum die treibende Kraft hinter dieser Suche waren, die es ihm ermöglichte, ein zutiefst originelles Werk zu schaffen. Als Erbe der Romantik trägt er mit seinen Bildern wesentlich zur neuen Weltsicht der Fotografie im 20. Jahrhundert bei.

Auf seinen Reisen durch Landschaften und in Verbindung mit Literaten, Archäologen und Politikern interpretiert Fred Boissonnas die Geographie und Geschichte der Welt durch die Fotografie. Auf den Spuren des Odysseus mit Victor Bérard, des Heiligen Augustinus in Nordafrika oder des Alten Testaments im Sinai erkundet er in seinen Projekten die Flexibilität der Interpretation, die die Fotografie bietet.