«Als ob die Welt zu vermessen wäre»

Guido Baselgia, Tierra templada № 1, 2018, © Guido Baselgia

Die Fotostiftung Schweiz in Winterthur zeigt erstmals Guido Baselgias Fotografien aus dem Osten Ecuadors: Fotos aus dem tropischen Regenwald, Porträts der indigenen Bewohner und Stillleben aus dem Umfeld ihrer Siedlungen.

In den vergangenen zwanzig Jahren bewegte sich der Bündner Fotograf Guido Baselgia mit seiner Kamera in geologischen Randzonen. Er tastete die karge Erdoberfläche ab und beobachtete Lichtphänomene in den Alpen, den Anden und im Norden Norwegens.

«Seine Studien übersetzte er in die Bildsprache einer langsamen, analogen Fotografie», stellt die Fotostiftung Winterthur fest. So seien schwarzweisse Tableaus an der Grenze zur Abstraktion entstanden. Ausgeführt als grossformatige Silbergelatineabzüge oder Heliogravüren, zeichnen sie sich durch ihre Detailliertheit und materielle Beschaffenheit aus.

Baselgias neue Ausstellung knüpft an die Werkzyklen «Hochland», «Weltraum», «Silberschicht« und «Light Fall» an und stellt erstmals sein neuestes Projekt vor. Dieses führt ihn nach Ecuador und Peru, ins Amazonasbecken.

Auf seinen Expeditionen setzt sich der Fotograf mit der Darstellbarkeit des tropischen Regenwaldes auseinander. Die Fotostiftung schreibt dazu: «Die flirrende Dichte und Vielfalt der Vegetation verwandelt er in Kompositionen grösster Ruhe und Konzentration. Porträts der indigenen Bewohner und Stillleben aus dem Umfeld der Siedlungen werden zu Reflexionen über die fotografische Repräsentation dieser bedrohten Lebenswelt. Wie ein Memento Mori würdigt Baselgias Arbeit diesen Landschaftsraum, dessen wirtschaftliche Ausbeutung sich längst auf das globale Klima auswirkt.»

Die Ausstellung läuft noch bis am 16. Februar 2020. Begleitend zur Ausstellung erscheint das Künstlerbuch «Guido Baselgia, Als ob die Welt zu vermessen wäre», herausgegeben von der Fotostiftung Schweiz Edizioni Periferia.

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