Nach der Natur – Schweizer Fotografie im 19. Jahrhundert

Friedrich Gysi, Turnhalle, um. 1870

Die Überblicksschau beleuchtet die ersten 50 Jahre der Fotografie in der Schweiz. Die Ausstellung führt Werke aus öffentlichen und privaten Sammlungen zusammen, um die folgenreiche Erfindung in ihrer künstlerischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung zu erfassen.

Die als Koproduktion von Fotostiftung Schweiz (Winterthur), Photo Elysée (Lausanne) und Museo d’arte della Svizzera italiana (Lugano) organisierte Ausstellung, kuratiert von
Martin Gasser und Sylvie Henguely, zeigt ein bisher wenig erforschtes Kapitel der Schweizer Fotografie.

Nachdem die Fotografie 1839 in Paris als französische Erfindung proklamiert worden war, eroberte das neue Medium in kürzester Zeit ganz Europa. Der Wettlauf um technische Verbesserungen und die Entwicklung des neuen Gewerbes gingen zwar von den kulturellen Zentren des Kontinents aus, aber bald wurden die schweren Kameras auch in die Dörfer und aufs Land, in abgelegene Täler und auf die Berge getragen, wo die Fotografinnen und Fotografen mit ihren Aufnahmen «nach der Natur» Aufsehen erregten.

Wie war es möglich, dass sich die Fotografie so rasant verbreitete? Wer waren die Pioniere, die sich immer neue Anwendungen ausdachten, vom repräsentativen Porträt bis zum Fahndungsbild, von der Natur- und Landschaftsstudie bis zur Darstellung von Industrie und Technik, von der wissenschaftlichen Illustration bis zur Dokumentation von Ereignissen?