Das Bild der Woche

Barely made it

© Patrick Armbruster.

In den 1990er-Jahren waren Snowboarder Idole ihrer Generation. Patrick Armbruster begleitete die weltweite Szene mit seiner Kamera. Aus seinem gewaltigen Archiv hat der Fotograf nun ein Fotobuch geschaffen, das vor aber auch hinter die Kulissen dieser «wilden Zeit» blickt.

Das hier gezeigte Foto ist eine Dreifachbelichtung mit zwei der Stars dieser Zeit. Patrick Armbruster erinnert sich: «Als ich in der Nacht die Skyline von Vancouver fotografierte, kam mir die Idee, dass ich eine Mehrfachbelichtung mit zwei der bekanntesten Snowboardern der damaligen Zeit machen könnte, welche ich in den darauffolgenden Wochen noch treffen würde: Michi Albin aus Pontresina sowie Johan Oloffsson aus Schweden. Beide fuhren für Burton Snowboards und beide hatten zur damaligen Zeit ihr Pro-Model bei Burton – was sonst fast keinem anderen Europäer gegönnt war.»

Die Idee hinter dem Bild war, die beiden Snowboard Stars als ‚Götter‘ über der Stadt thronen zu lassen. Armbruster schoss sieben Langzeitbelichtungen der Skyline mit seiner analogen Canon EOS 5. Dann spulte er den Film so zurück, dass die Filmlasche noch rausschaute und legte den Film in den Rucksack.

Eine Woche später traf der Fotograf Michi Albin in Whistler. Von ihm schoss er sieben Portraits auf dem gleichen Film. «Das wichtigste dabei war, Michis Kopf in der richtigen Position abzulichten vor schwarzem Hintergrund in der Hoffnung, dass der Motor der Kamera den Film auch gleich einziehen würde.»

Nach diesen sieben Portraits spulte Armbruster den Film erneut zurück. Drei Wochen später fotografierte er die sieben Bilder mit Johan Oloffsson, wobei er sich auch hier wieder erinnern musste, wo die Skyline platziert war und wo er Michi Albins Portrait abgelichtet hatte.

«Als ich Wochen später nach meiner Rückkehr den Film zum Entwickeln brachte und eines der sieben Portraits einfach perfekt rauskam, fühlte sich das an wie ein Lottogewinn», berichtet der Fotograf. So viele Faktoren sind passend zusammengekommen: Komposition, Belichtung mit dem Blitz und der blauen Folie, die richtige Mimik der beiden Portraitierten und schliesslich das Glück, dass die Kamera den Film zweimal genau richtig aufspulte.

So hat Patrick Armbruster auch heute noch Freude an diesem Bild: «Das ganze kann man heute digital ganz einfach zusammenbauen. Aber so wie dieses Bild entstand, ist es für mich immer noch ein Kunstwerk!»

Mehr zum Fotobuch «Barely made it» auf der Website von Patrick Armbruster: www.patrickarmbruster.com

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