Die Frage nach der Realität

Aras Göktens Ausstellung «Arkanum», die an den Fototagen zum ersten Mal in der Schweiz zu sehen ist, widmet sich den Geheimnissen von heutigen Unorten. © Aras Gökten

Die 20. Bieler Fototage präsentieren vom 29. April bis am 22. Mai 20 Ausstellungen aus 11 Ländern. Den roten Faden der Geburtstagsausgabe bilden mit dem Thema «Permis de construire» Fragen zur Konstruktion der Wirklichkeit in der zeitgenössischen Fotografie.

Die Frage nach der Realität begleitet die Fotografie seit ihren Anfängen. Anlässlich ihres 20. Geburtstags wenden sich die Bieler Fototage diesem grundlegenden Aspekt des Mediums zu.

«Das Programm bietet einen Querschnitt aktueller künstlerische Positionen zum Thema fotografische Wirklichkeit», sagte Hélène Joye-Cagnard, Direktorin der Bieler Fototage, vor der Eröffnung gegenüber den Medien. Dieser Querschnitt reiche von der klassischen Reportage über die interaktive Installation bis hin zur Post-Fotografie oder Fragen nach der heutigen Bedeutung des Mediums.

16 Premieren

16 Arbeiten werden als Schweizer oder Weltpremieren gezeigt, 6 sind in Zusammenarbeit mit lokalen, nationalen oder internationalen Partnern entstanden. Unserer Umwelt, ihrer Künstlichkeit und den daraus entstehenden Kontrasten widmen sich die Arbeiten von Aras Gökten (Deutschland), Matt Kay (Südafrika), Etienne Malapert (Frankreich/Schweiz) und Farhad Rahman (Bangladesch).

Die Herstellung von Objekten steht im Zentrum der Arbeiten von Catherine Leutenegger (Schweiz) und Robert Ormerod (Grossbritannien). María Elínardóttir (Island/Tschechien) und Heather Dewey-Hagborg (USA) geben der Konstruktion bzw. Rekonstruktion von Identität ein Gesicht.

Die Konstruktion des Bildes

Jon Naiman (USA, Schweiz) und die drei jungen Schweizer Fotografinnen Simone Haug, Annick Ramp und Delphine Schacher dokumentieren in ihren Reportagen Biografien von Menschen in der Schweiz. Maryam Jafri (USA/Pakistan) und Sheida Soleimani (Iran/USA, Weltpremiere) begreifen das Bild als Quelle historischer Rekonstruktion.

Die Konstruktion des Bildes an sich ist schliesslich Gegenstand von Melanie Cassidy/Michael Filimowicz/Andres Wanner (Schweiz/Kanada), Michel Le Belhomme (Frankreich), Miguel Ángel Tornero (Spanien) und Penelope Umbrico (USA).

Geburtstagsfeier am 21. Mai

Auf dem Programm des ersten Festivalwochenendes stehen neben der Festivaleröffnung und den Ausstellungen auch Buchvernissagen, Podiumsdiskussionen und Künstlergespräche. Das Geburtstagsfest Der Bieler Fototage findet am 21. Mai zusammen mit dem 20-Jahre-Jubiläum des vfg Nachwuchsförderpreises im CentrePasquArt statt.

Anlässlich des 20. Jubiläums der Fototage erscheint zudem das Buch «SPOTLIGHT – 20 Years of the Biel/Bienne Festival of Photography» (Snoeck Publishers, de/en/fr), welches die Aktivitäten der vergangenen 20 Jahre beleuchtet und die künftigen Herausforderungen und Perspektiven von Fotofestivals und der Schweizer Fotografie thematisiert.

Weiter Infos: www.bielerfototage.ch