Aus meiner Sicht

Das gekaufte Abenteuer ist ein gekauftes Glück

Zum Reiz der Fotografie gehört oft auch, dass man dabei etwas erlebt. So sind die Erinnerungen an eigene Abenteuer, spezielle Shootings oder eindrückliche Bekanntschaften oft genau so wertvoll, wie die gemachten Bilder. Von diesen Erlebnissen lässt sich noch Jahre später erzählen. Sie gehören dazu, wenn uns ein Bild der Milchstrasse gelingt oder wir Backstage unsere Lieblingsband fotografieren.

Es ist daher eine gute Idee, Fotoworkshops und Abenteuer zu kombinieren. Zumal sich in der Praxis oft andere Fähigkeiten lernen lassen als im trockenen Kursraum.

Die Workshop-Plattform Gridon hievt diese Idee nun auf ein neues Level. Sie verspricht gemäss Eigenwerbung die «besten Instructors». Sie trumpft mit einem grossen Angebot und gezielten Themen auf. Und sie setzt mit Aufforderungen wie «Bereichere dein Leben» oder «Tu, was dich beflügelt» auf die Botschaft: Wer hier einen Workshop bucht, macht es richtig. Denn er geht seinen Weg, macht was er will, und wird dadurch glücklicher.

Das hat – völlig zu Recht – seinen Preis. Und es mag für den einen oder die andere einen guten Input zu einem fotografischen Thema geben. Besonders wenn er oder sie sich danach eingehender damit befasst.

Das gekaufte Abenteuer ist aber auch ein gekauftes Glück. Es spiegelt eine Gesellschaft, in der vermeintlich alles käuflich ist: die beste Kamera, die winddichteste Jacke, die kompetenteste Kursleiterin. Auch die absolut einzigartigen Erlebnisse lassen sich in dieser Gesellschaft im Katalog aussuchen. Und am gebuchten Datum geordnet konsumieren. Allerdings: Sind es nicht gerade die unvorhergesehenen Ereignisse, die den Reiz eines wirklichen Abenteuers ausmachen?

Zum Artikel ‚Der Foto-Workshop als Abenteuer’…

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