Im Fokus

Elite, Natur, Frauen und Berührungen

IPFO, Alt.+1000, Lenzburg oder Verzasca: Eine ganze Reihe von Fotografie-Festivals belebt in den kommenden Wochen den Spätsommer. Wo wird was gezeigt? Welche Idee steckt hinter den Anlässen? Ein Überblick.

Den Start machte gestern Mittwoch das International Photo Festival Olten (IPFO). Das Festival wirbt mit seiner Internationalität. Gemäss Vorschau versammelt sich die «internationale Elite der Fotografie» in Olten, um dem Publikum Einblicke in ihr Schaffen zu geben.

Internationale Vorträge

Auf dem Programm stehen von Donnerstag bis Samstag drei Vortragsabende: Am Donnerstag mit Stuart Franklin und Dominic Nahr, am Freitag mit Brigitte Lacombe und Erik Madigan Heck und am Samstag mit Anton Corbijn und Julia Fullerton-Batten. Hinzu kommen bis am Sonntag rund 70 Workshops, Seminare und Portfolio Reviews.

Im IPFO Haus der Fotografie zeigt World Press Photo die besten Bilder und Geschichten aus dem Fotojournalismus des vergangenen Jahres. Die Freiluft-Ausstellung Photoville 4600 zeigt die Werke von 50 Künstler*innen, die von einer Jury ausgewählt wurden. Die Ausstellung soll einen Einblick ins Schaffen der Schweizer Fotograf*innen geben. Ausserdem ausgestellt werden unter dem Titel «Concurrent» eine Auswahl der Werke von Dominic Nahr, «Asylum of the birds» von Roger Ballen sowie «Hof Nr. 4233 – Ein langer Abschied» von Tomas Wüthrich.

Das IPFO wurde vom Schweizer Fotografen Marco Grob, dem Zürcher Creative Director Charles Blunier, Paul Merki, Christoph Zehnder sowie dem Fotografen Remo Buess ins Leben gerufen. Tickets sind ab sofort auf der IPFO-Website erhältlich.

Zeitgenössisches im Zeichen der Natur

Am kommenden Sonntag, 29. August, startet das Fotografie-Festival «Alt.+1000», das erneut im Zeichen der Natur steht. Im Tal von La Brévine sind zwei Open-Air-Routen festgelegt, die am Ufer des Lac des Taillères und oberhalb des Dorfes La Brévine entlangführen. Mehr als 60 Künstlerinnen und Künstler präsentieren dort knapp vier Wochen lang neue Werke.

«Die Fotografinnen und Fotografen repräsentieren die vielfältigen Wege der zeitgenössischen Fotografie. Einige experimentieren mit neuen digitalen Werkzeugen, andere arbeiten an klassischen Themen wie beispielsweise dem Stillleben. Gleichzeitig zeigen sie uns, wie die Fotografie uns immer wieder überraschen kann», wird Nathalie Herschdorfer, künstlerische Leiterin des Festivals und Direktorin des Kunstmuseums in Le Locle, in der Vorschau zitiert.

Neben den Freilichtausstellungen feiern im Museum fünf Ausstellungen die Natur und insbesondere die Berglandschaft. Zu sehen sind am Festival unter anderem Werke von Douglas Mandry, Simone Kappeler, Thomas Flechtner, Brigitte Lustenberger und Ester Vonplon.

Frauen vor und hinter der Kamera

Am Wochenende danach eröffnet das Fotofestival Lenzburg. Vom 4. September bis am 3. Oktober findet unter dem Titel «re:sources» die Doppelausgabe 2021/2022 statt. Die Macherinnen und Macher legen für dieses Jahr ein besonderes Augenmerk auf Frauen vor und hinter der Kamera.

Die Hauptausstellung im Stapferhaus heisst «The Lives of Women». Sie zeigt Bilder der amerikanischen Fotografin Mary Ellen Mark, die seit 20 Jahren erstmals wieder in der Schweiz zu sehen ist. Eine Neuheit am Fotofestival Lenzburg 2021 ist die Open-Air-Ausstellung der prämierten Bilder des Sony World Photography Awards. Das Stadtmuseum Aarau zeigt ausserdem «Rendez-Vous» von Caroline Minjolle und «Getting Closer, becoming mother: about intimacy and family» von Elinor Carucci.

Mit Führungen, Workshops und weiteren Veranstaltungen soll die 4. Edition des Festivals Möglichkeiten der Begegnung und des Austauschs zwischen Teilnehmenden und Festivalbesucherinnen bieten. Hinter dem Festival steht der Verein Lenzburger Gesellschaft für Fotografie. Tickets können auf der Website bezogen werden.

Die Bedeutung von Berührungen

Vom 2. bis 5. September geht das Verzasca Foto Festival über die Bühne. Nach sieben Jahren in Sonogno wird Brione dieses Jahr zum Hauptort des Festivals. Die Treffen, Vorträge und nächtlichen Projektionen finden im Castello Marcacci statt, während die Fotografien in den Wäldern des Dorfes ausgestellt werden.

Der Titel der 8. Ausgabe lautet «Matters of Touch – questioni di tatto». Zu diesem Thema heisst es auf der Website des Festivals: «In den letzten zwei Jahren hat die Pandemie Berührungen tabuisiert. [… ] In diesem Jahr wollen wir mit einer Ausgabe zum Thema der Berührung anhand der Bilder nationaler und internationaler Fotografen die Bedeutung des physischen Austausch und die Verbindung zwischen Menschen zeigen.»

Ziel des Festivals ist es, aufstrebende Fotografinnen zu fördern und für die visuellen Künste einen Dialog mit der Natur zu ermöglichen , der Zugang zu verschiedenen Ausdrucksformen und visuellen Erzählweisen bietet. Das Festival will so auf informelle Art Einheimische mit internationalen Fotografierenden vernetzen.

Im Herbst folgen weitere Festivals: Vom 17. September bis 14. November die Biennale dell’imagine in Chiasso mit dem Thema «Fake – Visual Distortion». Vom 21. Bis 26. September die Photo Basel. Im Oktober sind dann die Werkschau Bern, und die Lugano Photo Days geplant. Maske nicht vergessen.

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