René Burri, Explosion des Sehens

René Burri, Mexique, Etat du Chiapas, 1982 © René Burri / Magnum Photos. Fondation René Burri, Courtesy Musée de l’Elysée, Lausanne

Unter dem Titel «René Burri, Explosion des Sehens» widmet sich das Musée de l’Elysée Lausanne in einer neuen Retrospektive dem breiten Schaffen des wichtigen Fotoberichterstatter. Es will so einige der verborgenste Seite Burris zutage fördern.

Der 1933 in Zürich geborene und 2014 dort gestorbene René Burri führte ein Leben am Puls der Weltgeschichte. Er war seit 1955 für Magnum Photos tätig, 1959 wurde er Mitglied. In seiner fast sechzigjährigen Laufbahn bereiste er ganz Europa, den Nahen Osten, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Japan und China und berichtete über nahezu alle einschneidenden Ereignisse der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Mit seinem Objektiv begegnete er zudem zahlreichen namhaften Persönlichkeiten, wie Picasso, Le Corbusier, Giacometti und Tinguely. 1963 nahm er sein berühmtes Porträt des „Che mit Zigarre“ auf, das ihn öffentlich bekannt machte.

Vielseitige kreative Arbeit

Die neue Ausstellung ist das Ergebnis intensiver forschungsarbeiten, die das Team des Musée de l’Elysée seit 2013 zum gesamten Nachlass von René Burri in seinem Familienarchiv sowie den Pariser und New Yorker Archiven von Magnum Photos durchgeführt hat.

«Ziel der Schau ist es, der Gesamtheit der vielseitigen kreativen Arbeit René Burris im Laufe seines Lebens mit ganz neuem Blick zu begegnen», heisst es in der Vorschau. Mit der Ausstellung will das Museum anhand bisher zumeist unbekannter Dokumente – Kontaktbögen, Probeabzüge, Filme, Buchentwürfe, Ausstellungsprojekte, Notizhefte, Collagen, Aquarelle und Zeichnungen – die privateste, verborgenste Seite eines der wichtigsten Fotoberichterstatter unserer Zeit zutage födern.

Entlang einer langen chronologischen „Lebenslinie“, die sich durch die neun Räume der beiden Ausstellungsgeschosse des Musée de l’Elysée zieht, beleuchtet das Projekt mit zwölf „Blickpunkten“ jeweils ein entscheidendes Element aus René Burris Schaffensprozess, darunter Kino, Strukturen, Ich und die anderen, Che Guevara oder China.

Lange Beziehung

Die Beziehung zwischen René Burri und dem Musée de l’Elysée reicht bis in die Frühzeit des Hauses zurück. Bereits bei der Eröffnung 1985 als „Museum für die Fotografie“ war René Burri zugegen. Zwei Jahre später wurde sein Fotoprojekt „Les Ruines du futur“ ausgestellt. Im Jahr 2004 zeigte das Museum eine erste Rückschau auf sein Werk.

2013 beschloss René Burri, unter seinem Namen im Musée de l’Elysée eine Stiftung ins Leben zu rufen, um seine Archive der Nachwelt zu erhalten.

René Burri, Explosion des Sehens, 29. Januar bis 3. Mai 2020, Musée de l’Elysée Lausanne