Das Museum im Bellpark Kriens widmet sich vom 24. August bis am 11. November dem Shopping Center. Die Ausstellung befasst sich mit der Geschichte aber auch den Veränderungen dieses Marktplatzes. Und sie fragt: «Sind die Einkaufszentren die neuen Brachen, welche die Siedlung Schweiz schon bald ausscheiden wird?»
Seit den 1970er Jahren haben sich entlang der neu gebauten
Verkehrsadern in den suburbanen Zonen Shoppingcenter etabliert. Als „dekorierte
Schuppen“ sind sie zu unübersehbaren Landmarken in der Schweizer Agglomeration
geworden. «Die Shoppingcenter stehen für die Modernisierung des Schweizer
Alltags und versprechen nicht weniger als paradiesische Verhältnisse», schreibt
das Museum im Bellpark in der Vorschau zu seiner neuen Ausstellung.
Paradiesische Welten
Die Ausstellung nutzt Bildbestände und Filmmaterial aus
privaten und öffentlichen Archiven, darunter das Coop Zentralarchiv Basel und
das Archiv des Migros Genossenschaftsbundes Zürich. Vom „Einkaufen ohne
Zeitverlust“ aus den Zeiten der ersten Selbstbedienungsläden bis hin zur
Bewertung von falsch und richtig eingeordneten Regalen geht diese
Selbstbetrachtung der Anbieter.
Viele Bilder stammen von Amateuren. Den aktuellen Zustand der
Konsumtempel zeigt die Fotodokumentation des Designers David Jäggi. Er
beschäftigt sich in seiner detaillierten und aktuellen Recherche über „Die
schönsten Shoppingcenter der Schweiz“ mit der Gestaltung dieser paradiesischen
Welten.
Eine architektonische Aufgabe
Die Ausstellung bewertet weiter das Einkaufszentrum als eine
architektonische Aufgabe. «Am Beispiel des ersten Shoppingcenters der Schweiz, dem
Schönbühl Center in Luzern, machen wir Grundfragen der Konzeption und der
architektonischen Bearbeitung sichtbar», heisst es dazu in der Vorschau. Und
sie weist auch auf die kritischen Stimmen hin, die schon bald nach der
Realisierung der neuen Stadtkonzepte mit Einkaufszentren laut wurden.
Mit dem Architekten Walter R. Hunziker stellt die
Ausstellung jenen Stadtplaner vor, welcher massgeblich an der Entwicklung der
Konzepte für die ersten Einkaufszentren in der Schweiz mitgearbeitet hat.
Die Zukunft
Schliesslich denken die Ausstellungsmacher auch über die
Zukunft nach: «Unser Nachdenken über die Shoppingcenter geht aus von der
Einsicht, dass diese Inszenierungen der Warenwelt einer grundsätzlichen
Veränderung unterliegen.»
Eindrücklich zeige Reto Caduff in seinem Feature die Ruinen
der Konsumtempel in den USA, welche bedingt durch die wirtschaftliche Krise und
gefördert durch die grossen Veränderungen mit dem digitalen Einkaufen im
Detailhandel zu Leerbeständen führen. «Müssen wir annehmen, dass diese
Entwicklungen auch in der Schweiz spürbar werden? Sind die Einkaufszentren die
neuen Brachen, welche die Siedlung Schweiz schon bald ausscheiden wird?»
Anlässe zur Ausstellung
Nach der Vernissage am 23. August bereichern verschiedene Anlässe die Ausstellung. An der langen Nacht der Krienser Musen (7. September) bietet das Museum im Bellpark ein vielseitiges Angebot für Kinder und Familien sowie kurze Führungen in den beiden aktuellen Ausstellungen.
Am Sonntag, 22. September stellt David Jäggi seine Recherche über die Shoppingcenter der Schweiz vor. Am Sonntag, 13. Oktober findet ein Gespräch mit Walter R. Hunziker, Architekt und Raumplaner, und Fabian Furter, Historiker aus Baden statt. Und am Sonntag, 9. November steht ein Gespräch mit Rageth Clavadetscher, Geschäftsführer Glattzentrum, Wallisellen, und Hilar Stadler über die Zukunft des modernen Marktplatzes auf dem Programm.
http://bellpark.ch
Das Museum im Bellpark Kriens widmet sich vom 24. August bis am 11. November dem Shopping Center. Die Ausstellung befasst sich mit der Geschichte aber auch den Veränderungen dieses Marktplatzes. Und sie fragt: «Sind die Einkaufszentren die neuen Brachen, welche die Siedlung Schweiz schon bald ausscheiden wird?»
Seit den 1970er Jahren haben sich entlang der neu gebauten Verkehrsadern in den suburbanen Zonen Shoppingcenter etabliert. Als „dekorierte Schuppen“ sind sie zu unübersehbaren Landmarken in der Schweizer Agglomeration geworden. «Die Shoppingcenter stehen für die Modernisierung des Schweizer Alltags und versprechen nicht weniger als paradiesische Verhältnisse», schreibt das Museum im Bellpark in der Vorschau zu seiner neuen Ausstellung.
Paradiesische Welten
Die Ausstellung nutzt Bildbestände und Filmmaterial aus privaten und öffentlichen Archiven, darunter das Coop Zentralarchiv Basel und das Archiv des Migros Genossenschaftsbundes Zürich. Vom „Einkaufen ohne Zeitverlust“ aus den Zeiten der ersten Selbstbedienungsläden bis hin zur Bewertung von falsch und richtig eingeordneten Regalen geht diese Selbstbetrachtung der Anbieter.
Viele Bilder stammen von Amateuren. Den aktuellen Zustand der Konsumtempel zeigt die Fotodokumentation des Designers David Jäggi. Er beschäftigt sich in seiner detaillierten und aktuellen Recherche über „Die schönsten Shoppingcenter der Schweiz“ mit der Gestaltung dieser paradiesischen Welten.
Eine architektonische Aufgabe
Die Ausstellung bewertet weiter das Einkaufszentrum als eine architektonische Aufgabe. «Am Beispiel des ersten Shoppingcenters der Schweiz, dem Schönbühl Center in Luzern, machen wir Grundfragen der Konzeption und der architektonischen Bearbeitung sichtbar», heisst es dazu in der Vorschau. Und sie weist auch auf die kritischen Stimmen hin, die schon bald nach der Realisierung der neuen Stadtkonzepte mit Einkaufszentren laut wurden.
Mit dem Architekten Walter R. Hunziker stellt die Ausstellung jenen Stadtplaner vor, welcher massgeblich an der Entwicklung der Konzepte für die ersten Einkaufszentren in der Schweiz mitgearbeitet hat.
Die Zukunft
Schliesslich denken die Ausstellungsmacher auch über die Zukunft nach: «Unser Nachdenken über die Shoppingcenter geht aus von der Einsicht, dass diese Inszenierungen der Warenwelt einer grundsätzlichen Veränderung unterliegen.»
Eindrücklich zeige Reto Caduff in seinem Feature die Ruinen der Konsumtempel in den USA, welche bedingt durch die wirtschaftliche Krise und gefördert durch die grossen Veränderungen mit dem digitalen Einkaufen im Detailhandel zu Leerbeständen führen. «Müssen wir annehmen, dass diese Entwicklungen auch in der Schweiz spürbar werden? Sind die Einkaufszentren die neuen Brachen, welche die Siedlung Schweiz schon bald ausscheiden wird?»
Anlässe zur Ausstellung
Nach der Vernissage am 23. August bereichern verschiedene Anlässe die Ausstellung. An der langen Nacht der Krienser Musen (7. September) bietet das Museum im Bellpark ein vielseitiges Angebot für Kinder und Familien sowie kurze Führungen in den beiden aktuellen Ausstellungen.
Am Sonntag, 22. September stellt David Jäggi seine Recherche über die Shoppingcenter der Schweiz vor. Am Sonntag, 13. Oktober findet ein Gespräch mit Walter R. Hunziker, Architekt und Raumplaner, und Fabian Furter, Historiker aus Baden statt. Und am Sonntag, 9. November steht ein Gespräch mit Rageth Clavadetscher, Geschäftsführer Glattzentrum, Wallisellen, und Hilar Stadler über die Zukunft des modernen Marktplatzes auf dem Programm.
http://bellpark.ch