Stereomania

Kappelbrücke, Stereofotografie von Luzern der US-Firma Underwood & Underwood, um 1901.

Im 19. Jahrhundert eroberten Stereobilder die Salons rund um den Globus. «Stereomania. Die Schweiz in 3D» ermöglicht eine Reise zurück in diese Zeit. Im Fokus stehen Stereofotografien der Schweiz aus den Jahren 1860 bis 1910.

Die Ausstellung zeigt erstmals zahlreiche Stereobilder, welche Anfang 2020 in die Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseum aufgenommen wurden. Sie werden durch Zeugnisse und Berichte von Reisenden ergänzt. Zudem stehen den Besucherinnen und Besuchern Informationen zur stereoskopischen Industrie und Technik zur Verfügung.

Mit neuartigen Bildkarten und einem Betrachter, einem sogenannten Stereoskop, konnte man zum Ende des 19. Jahrhunderts in dreidimensionale Welten eintauchen. Diese technische Innovation faszinierte und war zudem in der Produktion günstig. Internationale Verlage verbreiteten die Stereokarten weltweit und machten daraus schnell ein globales Massenmedium.

Besonders beliebt waren touristische Motive. Sie brachten das Reisefieber in die Salons und Wohnzimmer des Bürgertums und lösten ein regelrechtes Sammelfieber aus. Das Reiseland Schweiz profitierte besonders von der Begeisterung rund um die Stereoskopie. Die bildliche Verbreitung von überwältigenden Berggipfeln oder idyllischen Seelandschaften unterstützten den steilen Aufstieg des Landes zur touristischen Topdestination.