Aus meiner Sicht

Dov’è…?

© Tobias Kühn

Der Besuch von Fotoausstellungen stellt einem manchmal vor Herausforderungen. Dies umso mehr, wenn man orientierungstechnisch nicht das schärfste Objektiv ist. Und wenn die Ausstellung nicht im eigenen deutschsprachigen Landesteil stattfindet.

So geschehen Mitte Oktober im Tessin. Da landete ich an den Lugano Photo Days zunächst beinahe auf der Baustelle, statt im Ausstellungsgebäude.

Später in Chiasso durchquerte ich brav den ganzen Bahnhof, um ja auf der Schweizer Seite zu bleiben. Das Museo fand ich dank dem Smartphone mühelos. Doch, dass sich die Odermatt-Ausstellung neben der Turnhalle mit kreischenden Kindern befand, und dass der ‘Rifugio pubblico’ – der Luftschutzbunker – nur über eine unscheinbare Treppe auf der andern Seite dieser Turnhalle zu erreichen war, erschloss sich mir erst im zweiten Anlauf.

Auch an den Bieler Fototagen habe ich schon verwinkelte Altstadtbauten umkreist, um die richtige Tür zur Bilderwelt zu finden. Oder im schlimmsten Fall im nächsten Kaffee, statt in der Ausstellung zu landen. Selbst an der Photo Münsingen, bei der ich im Organisationskomitee mitwirke, wähnte ich mich einst im falschen Gebäude, als ich in den dunkeln Eingang des Freizeithauses schritt.

Also, liebe Ausstellungsmacherinnen und Ausstellungsmacher: Ich wünsche mir mehr und deutlichere Pfeile. Zeigt mir, wo es rein geht ins Vergnügen. Gerade bei aussergewöhnlichen Lokalitäten. Und macht – wenn’s geht – die Punkte auf der Übersichtskarte nicht so gross, wie ein halbes Quartier.

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