Aus meiner Sicht

Einturnen, üben, dehnen

Als Hobbypianist übe ich täglich eine Viertelstunde. Als Amateur-Fotograf hingegen schaue ich mir eine viertel Stunde die neusten Kameras an. Ein frappanter Unterschied! Der mir erstaunlicherweise erst kürzlich bewusst wurde. Dabei sagt der Volksmund schon lange: Übung macht den Meister.

Doch üben ist unsexy. Über das Üben in seiner kleinen, simplen Form, wie man sie zu Hause für sich praktizieren könnte, wird in der Fotografie selten gesprochen. Da wimmelt es zwar von Workshops, Masterklassen, Tutorials und sieben Tricks die man ein für alle Mal kennen muss, um beeindruckende Portraits hin zu kriegen. Was mich jedoch kaum anspringt: Die tägliche kleine Fingerübung. Die Mini-Aufgabe, von der ich kein unmittelbares Glanzresultat erwarte, die mich aber längerfristig fit hält. Das Einturnen, neben dem grossen Projekt. Das Dehnen danach.

So habe ich mir vorgenommen, nun täglich einen fotografischen Mini-Aspekt anzuschauen. Ich könnte zum Beispiel eine Woche lang jeden Tag ein paar gerade Linien ablichten. Eine andere Woche den Weissabgleich missbrauchen. Dann einen Grashalm untersuchen, der Waschmaschine beim Schleudern zusehen, die genaue Funktion des Blitzes studieren.

Und das sind nur die ersten Ideen. Wie beim Klavier gibt es verschiedene Ansätze: Die Technik, die Bildkomposition, unterschiedliche Motive, verschiedene Lichtsituationen. Nicht zu vergessen, das Studium anderer Bilder.

Es gibt viel zu tun! Morgen fange ich an.

2 Kommentare zu “Einturnen, üben, dehnen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert