Das Bild der Woche

Eva Mezger-Haefeli

Zum 50-Jahr-Jubiläum des Frauenstimmrechts in der Schweiz, porträtierten 50 Fotograf*innen 50 Frauen aus der ganzen Schweiz. Marion Nitsch wählte für ihr Porträt Eva Mezger-Haefeli, eine der ersten Fernsehansagerinnen der Schweiz. Entstanden ist ein Bild hinter einer Weide, aber ohne Katze.

Die Fotografin Marion Nitsch hat vor rund 15 Jahren in der gleichen Hausgemeinschaft wie Eva Mezger-Haefeli gelebt. «Ihre positive Lebenseinstellung, ihr Engagement für ihre Familie wie auch für andere Menschen in unserer Gesellschaft, haben mich sehr beeindruckt», schreibt Nitsch. Sie würde die ehemalige Fernseh-Moderatorin sofort in das fiktive Parlament wählen, welches die 50 Fotografinnen mit ihren Porträts zusammenstellten.

Das Porträt ist im Garten der Siedlung entstanden, in der Eva Mezger-Haefeli lebt. «Eva ist für mich nicht denkbar ohne ihre Katze! Also haben wir uns entschieden, dass ich sie bei sich zu Hause besuche», schreibt die Fotografin.

Im Garten der Siedlung sei ihr dann diese schöne Weide aufgefallen. «Die frisch aufgegrünten Blätter an den hängenden Ästen weckten bei mir sofort die Assoziation zu einem Vorhang.» Damit war der Ort für das Portrait gefunden.

Da Nitsch gerne mit Licht inszeniert, konnte sie den Blättervorhang mit Eva darin beleuchten, wie wenn sie auf einer Bühne steht. «Das hat sehr schön zu ihrem Lebenslauf als Fernsehmoderatorin gepasst», findet die Fotografin. Die meiste Zeit hätten sie und ihr Gegenüber dann allerdings damit verbracht, die Katze mit aufs Bild zu bekommen. «Das hat zwar auch ein sehr schönes Bild ergeben, aber manchmal sind die besten Bilder nicht die, an denen man am längsten arbeitet.»

42mm.ch wollte von der Marion Nitsch wissen, wie sie generell vorgeht, wenn sie ein solches Porträt erstellt. Sie versuche ich im Vorfeld, etwas über die Person herauszufinden, so die Fotografin. «Was macht sie, wie alt ist sie, welcher Ort kommt für die Person in Frage und passt zum Thema.» Entweder bekomme sie diese Informationen von den Journalist*innen, mit denen sie unterwegs ist. Oder sie telefoniert mit der Person, die sie fotografieren wird, direkt.

Danach sei es für sie sehr wichtig, ein wenig früher vor Ort zu sein, um sich umzuschauen. «Der Ort ist für mich das wichtigste Kriterium für die Bildgestaltung. Zum Raum gehört natürlich die Architektur, aber genauso wichtig sind Farben und Gegenstände wie z.B. Möbel, Lampen, Feuerlöscher, Pflanzen. Einfach alles was eine passende Stimmung vermittelt», so Marion Nitsch. Interessant sei dabei, dass nicht jede Person in jede Raumkonstellation passt.


Im Jahr 2021 feiert die Schweiz 50 Jahre Frauenstimmrecht. 50 Fotograf*innen portraitierten dazu 50 Frauen aus der ganzen Schweiz. Diese Portraits sind bis im Herbst in mehreren Schweizer Städten zu sehen.

https://50-50-50.ch/

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