Das Bild der Woche

Robert Amstein, pensionierter Transportunternehmer

Robert Amstein, Willisau, © Thomi & Esther Studhalter

In der Pandemie nahmen sich Esther und Thomi Studhalter vor, ihr Städtchen mit Portraits lachender Willisauer*innen lebendiger zu gestalten. So begannen sie für ihr Projekt «Willipix» Willisauer Persönlichkeiten zu portraitieren.

«Ihre Augen funkeln, Glückseligkeit breitet sich aus, Gedanken rotieren, Worte sprudeln unentwegt und Zeit wird zur Nebensache», schwärmt Thomi Studhalter, wenn er an die Porträtierten des Projekts «Willipix.ch – Willisauer Persönlichkeiten» denkt, welches er zusammen mit seiner Frau Esther in der Pandemie lancierte.

Für ihre Porträts begegneten die beiden immer wieder Menschen, die sich ihre eigene Welt erschaffen haben. «Sie blühen in ihrem Umfeld auf, werden sogar im hohen Alter wieder zu strahlenden Kindern und ihre Begeisterung ist kaum in Worte oder Bilder zu fassen», schreiben die Fotografin und der Fotograf.

Robert Amstein ist einer der Porträtierten. Der pensionierte „Fuhrhalter“ und Transportunternehmer aus schuf sich in mehreren, ehemaligen Zeughaushallen der Schweizer Armee seine eigene Welt aus Dutzenden LKWs aller Jahrgänge (Schwerpunkt SAURER), Postautos, Personenwagen, Ersatzteilen und Werkzeugen.

«Schon die telefonische Anfrage artete in ein mehrstündiges Gespräch aus und der erste Fototermin in eine Exkursion zu neuen Sphären», erinnert sich Fotograf Thomi Studhalter. Er schreibt: «Robi kennt nicht nur sämtliche Teile seiner diversen Motorwagen, auch zu jeder Ersatz-Ölpumpe, zu jedem Blinklicht, zu jeder Feder oder jeder Zange sprudeln die Anekdoten hektoliterweise.»

Die Werkhallen seien Amsteins Welt. «In diesem Sammelsurium badet er im Glück und wird nie müde, seine Leidenschaft lautstark zu vermitteln. Die Fotografie wird zur Nebensache, Posing-Anweisungen finden keine Beachtung, aufwendige Lichtsettings werden obsolet, Spontaneität und Reportageerfahrung sind gefragt», so Thomi Studhalter.

Es seien diese Momente, die die beiden Fotografierenden an ihrer Arbeit liebten: «Wenn uns die Person vor unserer Kamera so in den Bann zieht, dass wir selbst die Kamera vergessen, uns der Traumwelt hingeben und die Fotos wie von selbst entstehen. In diesem Moment blicken wir tief in die Seele eines Menschen und werden erst durch Telefonanrufe oder andere Fremdeinflüsse wieder erweckt. Das mag für Fototechniker unbefriedigend sein, andererseits entstehen dabei Fotos von tiefer Authentizität und Nähe.»

https://www.studhalter.org/willipix/

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